Oh...danke Streifi
Ich hab halt einfach was geschrieben....hatte nicht gedacht, dass das so gut ankommen würde *mich freu*
Da es dir so gut gefällt, hier gehts weiter:
Als Alex um die Ecke verschwunden war, trat Shane zu Jane ans Schaufenster und fragte:
„Na? Interessierst du dich für neuen Schmuck?“
„Nein…“, hauchte Jane, „Nicht Schmuck. Es ist diese Uhr…“
Shane beobachtete Jane genau und nickte leicht. Sie war sich sicher und hatte ihre Vermutungen richtig gedeutet. Zum Glück war Alex zu dem Zeitpunkt auch dagewesen.
„Willst du die Uhr haben?“
„Ja klar! So eine habe ich noch nie gesehen“, entgegnete sie und zog sie in den Laden. Jane war wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, dass dort viele Unikate hergestellt wurden und dachte wahrscheinlich auch nicht daran, dass sie dieser Uhr nicht bezahlen könnte. Doch Jane zog Shane mit hinein und drinnen fragte sie den Mann hinter der Kasse höflich:
„Entschuldigung. Ich hätte da mal eine Frage: Mir gefällt die Uhr mit den grünen Steinchen in ihrem Schaufenster sehr. Ich wollte wissen, wie viel die kosten würde?“
Der Mann dachte nach und antwortete ihr dann:
„Ach, die Uhr! Ja, diese Uhr ist wahrlich ein Meisterwerk und ein Unikat…nun diese Uhr würde 1200 Dollar kosten.“ Er lächelte und Jane sah zum Schaufenster.
„1200 Dollar?? Danke für die Auskunft.“, murmelte sie und wandte sich zum Gehen.
„Bitte, gern geschehen.“
Jane ging mit hängendem Kopf zur Pizzeria und Shane konnte sie gut verstehen. Sie konnte das endlich gefundene Seelenstück nicht mit sich nehmen, denn tausend Euro waren viel und sie hatte sie nicht, um die Uhr zu kaufen. Warum musste Janes Seelenstück auch unbedingt eine Unikatuhr sein? Shane schüttelte verständnislos den Kopf und legte Jane ihre Hand auf die Schulter.
„Ach komm schon, Jane. Ist doch jetzt nicht so schlimm“, versuchte sie ihre Freundin aufzuheitern, doch sie selbst war nicht ganz mit ihren eigenen Worten zufrieden. Es ist schon schlimm, denn wenn man von seinem Seelenstück getrennt ist, dann ist das eines der schlimmsten Dinge, die einem widerfahren können. Shane wusste das nur zu gut und sie lenkte Jane zu ihrem Stammplatz, wo sie Jane aufforderte, sich hinzusetzen.
„Ich muss kurz mal telefonieren, ok? Ich bin gleich wieder da. Dann können wir reden.“
Jane nickte nur kraftlos und blieb an Ort und Stelle sitzen. Shane dagegen ging nach draußen auf den Gehsteig und rief sofort Alex an. Nach wenigen Sekunden hob er ab:
„Hallo?“
„Alex ich bin’s, Shane. Es gibt da ein Problem. “
„Ein Problem? Warum denn? Sie hat doch ihr Seelenstück gefunden. Das muss gefeiert werden! Da sehe ich kein Problem!“
„Alex! Jetzt sei doch einmal ruhig! Sie hat ihr Seelenstück zwar gefunden, aber sie hat es nicht!“
„Sie hat es nicht?!“
„Ich kann es jetzt nicht sagen wir müssen und treffen. Wenn Jane endlich Zuhause ist, muss ich mich unbedingt mit dir und Mike treffen! Es ist wichtig!“
„Ja, ok. Ich werde Mike Bescheid sagen. Wann und wo?“
„Wie wäre es, wenn ihr einfach zu mir kommt? Meine Mum ist gerade nicht da. Da könnt ihr kommen und wenn was ist, dann können wir ja immer noch zu Jane.“
„Geht klar. Ich ruf Mike gleich an. Ciao!“
„Danke Alex. Bis später!“, sagte Shane noch, ehe sie auflegte und ging wieder zu Jane zurück, die immer noch so dasaß, wie sie sie hingesetzt hatte. Sie hatte Mitleid mit ihr und konnte sehr gut nachvollziehen, wie sie sich gerade fühlte. Normalerweise machten es sich die beiden immer bequem, wenn sie hier zusammen aßen, aber heute war das für Jane einfach nicht möglich. Je größer der Abstand zwischen ihr und der Uhr wurde, desto mieser und leerer fühlte sie sich. Sie verstand nicht ganz, wieso. Vielleicht war es nur die Enttäuschung, dass sie die Uhr nicht haben konnte. Sie schüttelte langsam den Kopf und gerade als Shane bestellen wollte, hob Jane die Hand, schüttelte den Kopf und sagte leise und ohne jede Kraft in der Stimme:
„Shane. Lass mal. Ich möchte nichts essen. Ich will einfach nur heim.“
Shane sah ihre Freundin an und nickte langsam.
„Ist gut. Dann gehen wir heim.“
Die beiden standen auf und verließen ihren Imbiss. Shane achtete nun genauer auf Jane und versuchte, sie abzulenken, wobei sie kläglich scheiterte. Als sie endlich vor der Wohnung standen, konnte Shane sich etwas entspannen.
„Du solltest dich vielleicht hinlegen. Ist bei dir alles in Ordnung? Du siehst so blass aus“, sagte Shane und konnte Jane gut vorspielen, dass sie von nichts eine Ahnung hatte. Es sollte noch geheim bleiben und wahrscheinlich verstand Jane selbst nicht, was mit ihr vor sich ging. Jane überlegte eine Weile, als sie die Treppen raufgingen.
„Ich weiß auch nicht. Vielleicht hast du ja Recht. Ich brauch ein wenig Ruhe. Wir sehen uns.“ Sie sperrte die Wohnungstür auf und schloss sie gleich hinter sich. Shane seufzte. Sie würde die Uhr niemals bezahlen können. Nicht mit ihrem eigenen Geld, aber Jane wohnte bei ihrer Tante, die eigentlich einigermaßen viel verdiente. Jane sollte mit ihrer Tante reden, aber Shane dachte nun nicht weiter darüber nach und ging ein Stockwerk höher, wo sie zusammen mit ihrer Mutter lebte.